Hintergrund

Als ich die Gründung meiner Feng Shui Beratungsfirma in meinem Bekanntenkreis verkündete, fragte die Klassenlehrerin einer meiner Söhne, ob ich denn ein bißchen Feng Shui im Klassenzimmer ausprobieren möchte. “Ja gerne!” war meine Antwort. Ich schlug ihr vor, dass wir jedes Kind so setzen könnten, dass es in seine beste Richtung für’s Lernen schaut. Diese Idee gefiel der Lehrerin natürlich sehr gut.

Analyse

Es waren 17 Kinder in der Klasse. Anhand ihrer Geburtsdaten erstellte ich eine Liste, die die vier guten und die vier schlechten Richtungen jedes Kindes angab, inclusive der Lehrerin. Generell ist für Kinder die Richtung “Persönliches Wachstum” am besten geeignet, für Erwachsene dagegen die Richtung “Wohlstand und Erfolg”, oder auch “Sheng Chi” genannt.

In dieser Klasse war die Richtung “Persönliches Wachstum” wie folgt aufgeteilt:

  • WESTEN – 3 Kinder
  • NW – 2 Kinder
  • NO – 7 Kinder
  • SÜDEN – 5 Kinder

 

Die Tafel war Richtung Nordosten, somit war die Sitzposition für 7 Kinder schonmal sehr einfach.

Die drei West-Kinder wurden mit den zwei NW-Kindern zusammen gruppiert, damit sie nach vorne schauen konnten. NW ist die “Sheng Chi” Richtung der West-Kinder und somit auch sehr vorteilhaft.

Die fünf Süd-Kinder bekamen aus dem gleichen Grund einen Platz mit Blick Richtung Osten, was ihre “Sheng Chi” Richtung ist. Ihre Tische standen nun diagonal im Klassenzimmer.

Ursprünglich hatte das Klassenzimmer eine typische Gruppierung von 4er und 6er Tischen im Zimmer verteilt. Nun, unter Berücksichtigung der bestmöglichen Blickrichtung für jedes Kind, sah das Layout des Klassenzimmers so aus (siehe Zeichnung rechts):

Den Tisch der Lehrerin stellte ich ein bißchen schräg um sicherzugehen, dass sie immer in ihre “Sheng Chi” Richtung – Südwesten – schaut.

Die Schüler fanden das neue Setup ziemlich eigenartig, besonders die diagonalen Tische, aber der Grund wurde ihnen nicht verraten.

Ca 6 Wochen später …

… bat ich die Lehrerin um einen Update. Dies waren ihre Beobachtungen:

“Was mir besonders auffällt ist, dass die Kinder nun viel gesprächiger sind und als Gruppe weniger konzentriert. Sie haben viel mehr zu sagen, aber nicht unbedingt zum Unterricht. Das fällt mir besonders bei den Jungs ganz hinten im Klassenzimmer auf. Das könnte jedoch mit dem aufregenden Thema zusammenhängen (Info für den Leser: Die Klasse hatte eine Theatervorführung vorbereitet und einstudiert) und finden es nun schwierig, sich wieder in ein neues, strukturiertes Thema einzufinden?

Die Gruppe direkt vor mir (an den diagonalen Tischen) scheint jedoch viel besser zu arbeiten. Drei der Jungs sind jetzt mit viel mehr Konzentration dabei.

Bei den Mädchen an der Seite fiel mir keine Veränderung auf.”

Na, das war doch schon ganz erfolgreich! Jetzt musste ich die Sache nur noch ein bißchen fein-tunen.

Ich schaute mir nochmal die Geburtsdaten der Kinder an und die Tabelle mit den Richtungen. Alle Schüler sind im Jahr 2000 oder 2001 geboren, also sind sie nach dem chinesischen Horoskop Drachen (2000) und Schlangen (2001). Vielleicht würde es besser funktionieren wenn wir einige von ihnen in die Richtung ihres Tieres setzen, d. h. Südost 1 (jede Himmelsrichtung hat drei Unterteilungen) für die Drachen und Südost 3 für die Schlangen.

Bei meiner nächsten Besprechung mit der Lehrerin stellte sich heraus dass die “gesprächigen” Jungs ganz hinten im Klassenzimmer alle Schlangen sind. Also beschlossen wir, die Reihe der Mädchentische an der Seite in Gruppen von drei und zwei aufzuteilen, und die “Schlangen-Jungs” ihnen gegenüber zu setzen. Die Jungs schauten nun Richtung Südosten (SO3) und die Mädchen weiterhin Richtung Nordwesten. Zwei Schüler, die gut miteinander auskamen und im Unterricht gut mitmachten, durften hinten nebeneinander sitzen bleiben. Sie schauten weiterhin in ihre “Persönliches Wachstum” Richtung und geradewegs an die Tafel.

Am Ende des Schuljahres …

… trafen wir uns noch einmal zur Auswertung unseres Experiments: Die Jungs an den diagonalen Tischen waren nach wie vor ein Erfolg – zwei von ihnen waren schon immer “gute”, pflichtbewusste Schüler gewesen, und die anderen drei machten nach wie vor viel besser mit wie am Anfang. Von den fünf Schlangen-Jungen zeigten nun drei mehr Konzentration und Mitarbeit, und sogar zwei der ehemals schüchternen Mädchen strengten sich nun mehr an und waren selbstbewusster geworden.

Ich finde die Lehrerin hat unser Experiment sehr schön beschrieben:

“Als eine wissenschaftlich denkende Person war ich eher skeptisch was Feng Shui angeht, aber es machte Spaß, an diesem Experiment teilzunehmen. Nach mehrern Änderungen der Sitzordnung stellte ich tatsächlich fest, dass die Schüler, die vorher wenig Konzentration und Arbeitsbereitschaft gezeigt hatten, nun zielstrebiger und erfolgsorientierter waren. Ich kann nicht sagen ob das nun am Feng Shui, am Wechsel des Themenbereiches, oder an zunehmender Reife der Kinder lag. Ich war einfach zufrieden, nun ein ruhigeres Umfeld zu haben in dem die Schüler besser lernten und arbeiteten. An die schräge Stellung mancher Tische mussten wir uns erst gewöhnen, aber die Schüler kamen den Änderungen positiv entgegen obwohl sie den Grund dafür nicht wussten. Ich war froh zu hören, dass mein Schreibtisch schon immer in meine Erfolgsrichtung gezeigt hatte, und werde ihn höchstwahrscheinlich für die restlichen Jahre meiner Tätigkeit als Lehrerin nicht umstellen. Es sieht ganz so aus, als ob meine Skepsis etwas abgenommen hat!”

 

….

If you enjoyed the read, please share this content with others: